Matt mit zwei Läufern

Bei Matt mit zwei Läufern ist es wichtig, dass diese sich wie zwei Brüder einander helfen.
Aber wir müssen – wie auch beim Mattsetzen mit Läufer und Springer – darauf achten,
dass uns nur 50 Züge zur Verfügung stehen, um den Sieg zu erreichen.
Das Mattsetzen mit den Schwerfiguren dürfte uns keine Schwierigkeiten in dieser Hinsicht
bereiten.

1.Le3
Weiß bringt seinen ersten Läufer in Position.
1…Ke4
Schwarz möchte einen der Läufer erobern und so eine Remisposition erreichen.

2.Kf2
Deckt den Läufer auf e3 und lässt den schwarzen Monarchen nicht nach f3 durch-
brechen.
Wie nun leicht ersichtlich ist der schwarze König bereits eingesperrt, da auch der noch im Hintergrund stehende Läufer auf f1 seine Arbeit in der Form leistet, dass er die Diagonale a6-f1 kontrolliert.
Der schwarze König muss nun zurückweichen.
2…Kd5
Neben 2…Ke5 und 2…Kf5 ist dies einer der möglichen Züge.

3.Ld3
Errichtet eine Art Käfig. Unter Schachspielern ist diese Vorgehensweise auch als „Glocke“ bekannt.
3…Ke5
Natürlich möchte es der schwarze König dem Weißen so schwer wie möglich machen und weicht nicht zurück.
4.Kf3
Bevor der Käfig verkleinert wird, bringt Weiß seinen König nach f3, um die Felder besser kontrollieren zu können.
Außerdem muss der König vorrücken, damit ein späteres Matt möglich wird.
4…Kd4
Erneut bleibt der schwarze König so weit wie möglich im Zentrum.

5.Kf4
Der weiße König rückt weiter vor. Mit diesem Zug nimmt Weiß das Feld e5 unter Kontrolle, so dass Schwarz weiter zurückweichen muss.
5.Le4+ wäre natürlich ein Fehler, da hierdurch die Gitterstäbe des Käfigs gelockert werden, und Schwarz nach c3 entkommen kann.
5…Ke6
Schwarz möchte sich dem gegnerischen König entgegenstellen und sich nicht zu leicht in die Ecke drängen lassen.
6.Le4+
Nun kann Weiß mit seinem Läuferpaar den Käfig verkleinern.
6…Kd6
Schwarz hat nur die Möglichkeit des Pendelns. Natürlich ist hier auch 6…Kf6, was jedoch nichts ändert.

7.Ld4
Damit ist der Käfig noch enger geworden.

Dieses Verfahren wir nach und nach zum Beispiel mit den folgenden Zügen weitergeführt:

7…Ke6 8.Le5
Der schwarze Königs muss weiter zurückweichen.
8…Kd7 9.Ld5
Der zweite weiße Läufer rückt nach.
9…Ke7
Der schwarze König bleibt soweit wie möglich vorne.

10.Kf5
Nun rückt wieder der weiße König nach, da das Feld e6 kontrolliert werden muss.
Wichtig ist es, dass der König in diesem Beispiel die 6. Reihe (Je nach Stellung
kann die auch die 3.Reihe, c-Linie oder f-Linie sein.) erreicht.
11…Kd7
Schwarz ist in Zugzwang und muss den nächsten Zug zulassen.
12.Kf6
Der weiße König betritt die 6. Reihe. Zudem kontrolliert er das Feld e7.
12…Kc8
Schwarz entscheidet sich für dieses Feld in der Hoffnung, dass er im Falle eines
Läuferschachs durch 13.Le6+ über b7 fliehen kann.

Eine Möglichkeit für das weitere Einengen des gegnerischen Königs kann nun wie folgt
aussehen:
13.Ld6 Kd7 14.Ke5 Kd8

15.Le6
Nun kann der schwarze König nur noch „pendeln“.
15…Ke8
Zugzwang!
16.Kf6
Wieder zurück auf die 6. Reihe.
16…Kd8
Was nun?

17.Lb8!
Ein sogenannter Tempozug ist entscheidend für das Mattsetzen. Auch andere Läuferzüge
auf der Diagonale b8-h2 sind natürlich möglich. Aber bitte kein Schach mit 17.Lc7+.
17… Ke8
Erneut ist Schwarz im Zugzwang.
18.Lc7
Nun besetzt Weiß das Feld c7 und nimmt dem schwarzen König das „Rückzugsfeld“ Dieser
kann nur noch in eine Richtung.
18…Kf8 19.Ld7
Weiß nimmt dem schwarzen König nun auch das Feld e8. Wieder kann dieser nur in eine
Richtung.
19…Kg8
Nun folgt ein schnelles Matt. Weiß leitet es wie folgt ein:

20.Kg6!
Hier ist sie wieder – die „Opposition“!
21…Kf8
Schwarz möchte gerne aus seinem Gefängnis entfliehen.
21…Kh8 ist eine kleine Falle. Wenn Weiß auf die Idee kommt den schwarzen König in
der Ecke mit 22.Le6?? einsperren zu wollen, wäre dieser patt.
Richtig ist natürlich 22.Ld6 Kg8 23.Le6+ Kh8 24.Le5#.
22.Ld6+
Nimmt die letzte Chance. Nach…
22…Kg8 23.Le6+ Kh8 24.Le5#
ist das Spiel vorbei.