Holländisch-Stonewall

Der Stonewall präsentiert wohl das solideste System in der holländischen Verteidigung.
Hier werden wir uns mit dem modernen System des Stonewall (5…c6 6.0-0 Ld6) beschäftigen.
Dieser Aufbau ist recht flexibel und gegen alle Hauptzüge außer 1.e4 (1.d4/1.c4 und 1.Sf3)
gut einsetzbar.

Nach den Zügen
1.d4 f5
entsteht die Holländische Verteidigung.
Wenn Schwarz hier Gambitsysteme, wie z. B. das Staunton-Gambit (1.d4 f5 2.e4) vermeiden möchte, empfehle ich den Zug 1…e6. Allerdings sollte man sich dann in der Französischen Verteidigung auskennen, da die Partie nach 2.e4 durch Zugumstellung in diese Eröffnung übergeht.
2.g3 Sf6 3.Lg2 e6 4.c4 d5 5.Sf3 c6 6.O-O Ld6
entsteht folgende Stellung auf dem Brett:

Tipp:
Empfehlenswert ist die Umgehung der obigen Zugreihenfolge, um die Holländischen Gambitspiele (z. B. 1.d4 f5 2.e4 – Staunton-Gambit) zu vermeiden.
So können Spieler die Caro-Kann bevorzugen auf 1.d4 den Zug 1…c6 spielen, während die Französisch-Vertreter mit 1…e6 beginnen können (siehe oben, Hinweis nach dem 1. Zug von Schwarz).

Da der holländische Stonewall sehr universell spielbar ist, d. h. es hier zu zahlreichen Zugumstellungen kommen kann, werden hier mittels praktischer Partien Motive, Pläne und Patzer verdeutlicht.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachspielen.

Partie 1:

Grünfeld-Torre, Baden-Baden 1925

1.d4 e6
Schwarz stellt seine Züge um, damit das Staunton-Gambit vermieden wird.
2.Sf3 f5
Jetzt also Holländisch.
3.g3 Sf6 4.Lg2 d5 5.O-O Ld6
Dies ist der Moderne Aufbau. Der Klassische Aufbau wird mit …Le7 gespielt.
6.c4 c6
Der Stonewall ist perfekt.
7.Dc2 O-O 8.b3 Se4
Vorpostenstrategie!
9.Lb2 Sd7 10.Se5 Df6 11.f3
Das Bewegen des weißen f-Bauern bedeutet zumeist eine Schwächung der Rochadestellung.
Schwarz nutzt dies zu einem gewinnbringenden Angriff.
11…Sxe5 12.dxe5 Lc5+ 13.Kh1 Sxg3+ 0-1