Italienisches Vierspringerspiel – Canal-Variante –

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6

Natürlich kann Weiß auch mit anderen Zügen an dieser Stelle fortsetzen:
A) 2…Sf6 – Russische Verteidigung
B) 2…d6 – Philidor-Verteidigung
C) 2…f5 – Lettisches Gambit
oder
D) 2…d5 – Elefanten-Gambit

Bei 2…f6? kann Schwarz schnell untergehen. Nach 3.Sxe5 fxe5 (Besser ist 3…De7.)
4.Dh5+ steht Weiß auf Gewinn.

3.Lc4 Lc5

Bei 3…Sf6 entsteht hier normalerweise das Zweispringerspiel im Nachzug. Weiß kann allerdings durch 4.d3 (Deckung des e-Bauern) 4…Lc5 5.Sc3 d6 wieder in das Italienische Vierspringerspiel überleiten.

Sollte Schwarz auf die Läuferentwicklung verzichten und 3…Le7 (Ungarische Verteidigung) oder 3…d6 wählen, kann Weiß mit 4.d4 aktiv zu Werke gehen.

4.Sc3 Sf6

4…d6 5.d3 Sf6 wäre nur Zugumstellung.

5.d3 d6

Bislang haben sich beide Parteien ganz normal entwickelt.
Das Zentrum wurde durch die Bauern e4 und e5 besetzt. Die Leichtfiguren größtenteils schon entwickelt und die Zentralbauern durch die Züge 3.d3 bzw. 3…d6 gedeckt, wodurch auch den Läufern auf c1 und c8 die Diagonale geöffnet wurde.

6.Lg5

Mit diesem Zug, entsteht die „Canal-Variante“.
Benannt ist sie nach dem peruanischen Schachspieler Esteban Canal, der sie im Turnier von Karlsbad im Jahre 1929 erfolgreich anwandte (2 Siege, 2 Remis, 0 Niederlagen).
Der Zug 6.Lg5 gilt an dieser Stelle als der stärkste. Es wird die letzte weiße Leichtfigur entwickelt und gleichzeitig der schwarze Springer auf f6 fesselt.